Gruß nach Thüringen

In Thüringen traf sich gerade eine Räuberbande immer noch erlaubte Partei. Weil man ja lieb zu allen sein soll, habe ich ihnen ein Sonett geschrieben.

Thüringer Dunkelmänner

Da sitzen sie in Thüringen und reden
Romantisch und in Fachwerk, deutsch und bieder,
Vom Vaterland – je länger, je stupider,
Und käuen wieder ihrer Ahnen Schäden.

Dann singen sie sentimentale Lieder
Von holden Maiden und von harten Fehden
Und finden sich ganz beispielhaft für jeden.
Aus manchen Augen tropft der Liquor nieder.

Ein bißchen sich als Opfer zu gerieren
(Man mag uns nicht, wie früher mal die Juden)
Tut jedem gut, der Selbsterkenntnis meidet.

Es folgt mit Blasmusik und zwei, drei Bieren
Kulturprogramm mit deutschen Jahrmarktsbuden,
Damit das Volk nicht Durst und Fadheit leidet.

© Claudia Sperlich

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4 Antworten auf Gruß nach Thüringen

  1. tmp sagt:

    Die Freibeuter haben sich um Kopf und Kragen gestritten, besonders in Sachen Personalien…
    Da kommt nichts mehr und es wird in Herbst schade um jede Stimme sein, die die noch bekommen… ;-)

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