Aus “Ich laß’ mich gehen – Ein Abschied” von Gunkl

Guten Morgen !

Heute hab ich wieder mal was von Gunkl rausgesucht, ein bissi aus gegebenem Anlaß …

Ich hab mich am 2. Geburtstag von eigentliches.com nach einem ausführlichen Tratsch mit Elisabeth beim Dorfwirten mit mir darauf geeinigt, Twitter Twitter sein zu lassen und meinen accout geschlossen.

Es war ein interessanter Einblick in eine Welt, die aus Folgern und Verfolgern besteht, den ich auch nicht missen möchte.

Kaffee und Tee ausschließlich von eigentliches.com gibt’s heute für euch.

Sylvia

Und nun zu einem kleinen Auszug aus Gunkls Programm, das man auch auf DVD kaufen kann

… Ich hätt das gern gehabt, daß irgendetwas stimmt. Nennt mich einen Romantiker, aber ich hätte das sehr begrüßt. Die Welt sonst ist ja nicht so eindeutig. Oder klar. Oder logisch. Das ist ja alles nicht wirklich zum draufkommen. Es ist zum Beispiel so, daß nicht einmal die Zeit sich an das hält, was ich von einem geordneten Universum verlange.

Die Zeit vergeht nicht überall gleich. Das hat nichts damit zu tun, daß eine Stunde Trinken beim Wirten und die selbe Stunde auf den Trinkenden daheim warten als verschieden lang empfunden wird, sondern physikalisch meßbar.

Ich hab mich da kundig gemacht. Weil ich wissen hab wollen, was es mit dieser Relativitätstheorie auf sich hat; Ich hab die Relativitätstheorie schon so oft ins Rennen geschmissen gesehen für die gegensätzlichsten Dinge, “Das Universum expandiert bis in alle Ewigkeit! – Wegen der Relativitätstheorie!” Aha. Eine Woche später hör ich “Das Universum wird wieder in dich zusammenstürzen!” Und was glaubst warum? – Richtig! “Wegen der Relativitätstheorie!” daß mich irgendwann der Verdacht beschlichen hat, jeder, der die Relativitätstheorie als Beweis für oder gegen etwas anführt, geht davon aus, daß sich nicht nur er sich nicht, sondern auch sonst niemand damit auskennt, aber jeder, der es hört, wird in Ehrfurcht erschauern und nicht wagen, dem Herrn Einstein, der ja als Zeuge angeführt wird, zu widersprechen.

Das hat bei mir ja auch eine Zeit lang funktioniert. Aber mit der Zeit sind mir das dann zu viele und untereinander sehr widersprüchliche Dinge geworden, die mit dieser Theorie als Unterfutter behauptet worden sind, ohne, daß jemand dazugesagt hätte, was die Theorie eigentlich besagt, und wie das mit dem eben Behauptetem übereinstimmt.. Irgend eine großzügige naturwissenschaftliche Behauptung und dann so als blinder Jolly draufgeprackt die Relativitätstheorie; “Sticht! Frag nicht! Glaub’s!” Also habe ich mich kundig gemacht soweit ich folgen konnte, und das war nicht sehr weit, es gibt also jetzt keine Vorlesung in theoretischer Physik, aber was sie unter anderem besagt, ist, daß die Zeit eben nicht überall gleich schnell vergeht. Von der Zeit hätte ich doch zumindest angenommen, daß sie sich normal verhält! Das darf man doch verlangen!

Nein, die Zeit vergeht in der Nähe von schweren Körpern langsamer.

Also, wenn ich jetzt zwei Kilo zunehm, muß ich mir deswegen nicht die Uhr öfter stellen, so ist es nicht, das müssen schon größere Massen sein, und auch da ist der Effekt mit einer Armbanduhr nicht zu messen, das hat auf uns praktisch keinen Einfluß. Wenn Sie jetzt zu einer Verabredung eine halbe Stunde zu spät kommen, wird es nicht funktionieren, daß Sie sagen, Sie sind bei einem ziemlich großen Haus vorbeigegangen, und Sie haben sich eh gedacht, daß da irgendwas ist, aber die Physik war halt dagegen, daß Sie rechtzeitig kommen konnten, naja, die Relativitätstheorie halt, das wird nicht funktionieren.

Das sind wie gesagt nur sehr kleine Einheiten, um die sich das verschiebt, und die schweren Gegenstände sollten schon so ungefähr eine durchschnittliche Planetenmasse haben, damit der Effekt überhaupt meßbar wird, aber die Zeit ist nicht dieses gleichförmige Kontinuum, für das ich sie gehalten habe. Das ist für Nichtphysiker unter Ihnen jetzt wahrscheinlich ein bisserl überraschend, aber so ist es einmal; eins und eins ist nur zwei, solange wir nichts besseres wissen, und die Zeit, ich meine DIE ZEIT, keine Gesprächsrunde von Befindlichkeitssüchtigen, oder so Sachen, die man halt mehr intuitiv, vastehst?, – also, was soll ich sagen, die Zeit eben, dieses unentrinnbare, alles durchdringende universumsbeherrschende Wirklichkeitsmonster, – wenn sie sich in der Nähe von größeren Materieansammlungen aufhält, rastet sich ein bißl aus! Glaubt die, man kommt ihr nicht drauf? Was macht die? Denkt die sich, wenn wo eine Menge Masse ist, gibt´s vielleicht auch einen Wirten, und den sucht sie, und das dauert dann halt ein bisserl? Was soll das sein? …

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4 Antworten auf Aus “Ich laß’ mich gehen – Ein Abschied” von Gunkl

  1. Claudia sagt:

    In meiner Nähe ist definitiv keine größere Masse. Wo ich bin, geht die Zeit wahnsinnig schnell.

  2. Sven sagt:

    Glückwunsch zum Twitterentschluss. :lol:
    Mit dem Gewicht ist das so eine Sache . Es gilt zu gewichten. Und manches wird als zu leicht gewogen. Vielleicht auch das Twittern.
    An Gungls stelle, wenn ich mir seine Physiognomie mir in Erinnerung rufe, reichen nicht zwei Kilo aus, ummerklich schwerer zu werden. Dazu ist er zu schlank.
    Ich hingegen merke zwei Kilo weniger sofort, die ich weniger wiegen würde , täte ich es.
    Das ist meine Relativitätstheorie .
    °v°

    • Sylvia sagt:

      Nun, Twitter ist nicht schlecht, aber für mich passt es (momentan) nicht.

      Die Kreativität beschränkt sich auf’s Senden, nicht auf Austausch und das ist mir zu wenig. Relativ gesehen :grin:

  3. Erika sagt:

    EIGENTLICH begrüße ich Deine Entscheidung….. ;-)
    danke für die ZEIT mit Gunkl :grin:

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