Geburtstagssonett für die Eigentlichen

Eigentlich wollte ich ja etwas Lustiges schreiben, aber irgendwie habe ich nicht in der Hand, ob meine Gedichte lustig oder ernst oder traurig werden. Nehmts halt als Parodie auf die Vanitasliteratur des Barock.

Die Tage, Monde, Jahreszeiten eilen
im Sturmeslauf durch Weltenwildnis hin.
Noch plant das Morgen der geschäftge Sinn,
da wirds zum Gestern. Zeit darf nicht verweilen.

Das Ende schleicht in jeden Neubeginn.
Es trifft, die raffen, und es trifft, die teilen,
und niemand kann die Zeit vom Eilen heilen -
man lügt die Hast sich schön zum Zeitgewinn.

Das blüht und welkt und fruchtet und verdirbt,
das wird geboren, lebt in Eile, stirbt,
und kann auf nichts sich lange vorbereiten.

Und doch – geformt, gemalt, getönt, geschrieben
ist Liebenswertes zeitenlang geblieben.
Das Eigentliche überdauert Zeiten.

© Claudia Sperlich

Zu einem Geburtstag gehören außerdem Blumen, zu einer Vanitasdarstellung auch, also paßt das auf jeden Fall:

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7 Antworten auf Geburtstagssonett für die Eigentlichen

  1. Marianne sagt:

    Wunderschön und dann herzlichen Glückwunsch :grin:

  2. Sylvia sagt:

    Was für ein Geschenk !

    Vielen lieben Dank, Claudia. *seufz, ist das schön*

  3. OneBBO sagt:

    Das Sonett ist so nett, da kann ich EIGENTLICH nur noch unter Tränen gratulieren :-)

  4. Erika sagt:

    Vielen ♥ lichen DANK , Claudia
    wunderschön

  5. Sven sagt:

    Glückwunsch.
    ( Zum Geburtstag und zum Gedicht)

  6. theomix sagt:

    Danke für die Blumen, auch die gereimten!

  7. Claudia sagt:

    Dank für die freundlichen Kommentare!

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