Morgenseiten

Diesen Artikel habe ich eigentlich schon zweimal bei lebe-weise veröffentlicht und weil die Technik an sich aber nichts an Aktualität und Effektivität verloren hat – und weil Sylvia so nett gefragt hat – gibt es den Hinweis auf die Morgenseiten heute auch hier.

Damals habe ich noch den Begriff der “Kläranlage des Geistes” von Vera F. Birkenbihl verwendet, jedoch gefällt mir heute der Name “Morgenseiten” besser.

Ich habe mir die Prinzipien dieser Kreativtechnik auch auf einem “Merkblatt” verdeutlicht… [das Bild darf gerne als Erinnerungsstütze heruntergeladen und ausgedruckt werden, jedoch nur zu privaten Zwecken!]

Memo Kläranlage des Geistes

Nun also die Morgenseiten:

Die Technik ist supereinfach: Man schreibt 10 bis 15 Minuten einfach alles auf, was einem in den Sinn kommt. Ohne Zensur und ohne innezuhalten, wenn gerade nix kommt, dann schreibt man eben “äh -mir fällt nix ein”

Wer sich lieber an die genaue Anleitung von Julia Cameron aus dem Buch “Der Weg des Künstlers” halten will, der schreibe einfach jeden Morgen drei Din-A4 Seiten mit der Hand. Inhalt ist der gleiche: Alles, was einem in den Sinn kommt.

Dieser Rohtext kann dann in unterschiedlicher Weise weiterverarbeitet werden:

Julia Cameron empfiehlt, es einfach liegen zu lassen, einfach das Ausleeren des Geistes an sich wirkt schon reinigend.

Vera F. Birkenbihl dagegen nimmt den so entstandenen Rohtext als Basis für eine Weiterbearbeitung, z.B. durch die Vergabe eines Titels, das Unterstreichen wichtiger Aussagen, das Schreiben einer Zusammenfassung oder das Selektieren von Kernworten, die ihrerseits dann wieder als Basis für KaWas und andere von ihr entwickelte Kreativtechniken dienen…

… da kann man endlos an einem Thema dranbleiben, je nach Zeit und Laune.

Der Vorteil ist jedoch, ein Thema auf sonst nicht so leicht zugänglichen Ebenen durchdenken zu können.

Ich habe mittlerweile seit Jahren Morgenseiten geschrieben – habe auch einige Pausen darin, zum Teil auch mehrere Monate – und meine Erfahrung ist durchweg, dass mein Tag leichter und klarer verläuft, wenn ich am Morgen zum Schreiben gekommen bin. Ich möchte das Schreiben nicht mehr missen.

Zum Weiterlesen:

Der Weg des Künstlers
Der Weg des Künstlers. Ein spiritueller Pfad zur Aktivierung unserer Kreativität

Analograffiti – geniale und einfache grafische Kreativitätstechniken
Das große Analograffiti-Buch

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9 Antworten auf Morgenseiten

  1. liebe sylvia,
    kann aber sein, daß nach den morgenseiten dann keine idee für den blogeintrag übrig ist :cry:
    liebe grüße
    elisabeth

    • Sylvia sagt:

      Dann nimmt man eben die Morgenseiten als Blogbeitrag

      Da gibt es sicherlich, ähm, viel Interessantes zu lesen, oder ?

      Überdies: Der Beitrag ist von indivisuell (Claudia) von http://www.lebe-weise.de

      Aber Schreiben hilft,
      mir jedenfalls DEINS !

      • theomix sagt:

        Ja, man müsste es schon einscannen. Das wäre nach rezept gekocht.
        Ich könnte das gar nicht, meine handschrift sieht aus wie würstchen mit sauerkraut.

        • OneBBO sagt:

          Ich könnte das auch nicht, weil ich seit mehr als 20 Jahren alles mit der Tastatur schreibe, ich würde einen Krampf in beiden Handgelenken bekommen und lesen könnte es auch niemand :razz:

        • Sylvia sagt:

          Stimmt, das kann ich nur bestätigen. Du schreibst genauso schiarch wie ich. :grin:

          Ähm, diese Antwort gehört zu theomix.
          Ich hab das mit dem *antworten* noch nicht ganz heraußen, fürcht ich.

  2. Erika sagt:

    danke Claudia, das sieht ja profimäßig aus……
    von dem Buch hab ich mal was gehört, bzw. von der Autorin

    ich schreib das auch manchmal auf, alles quer Beet und mal dazu, und Pfeile und alles was mir in den Sinn kommt. So toll sieht das aber nicht aus, aber authentisch :mrgreen:

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