Tierlieb?

“Lieben Sie Tiere?” fragen die Angehörigen verschiedener Tierschutzorganisationen gerne Passanten. Meine Antwort ist ein klares Nein.
“Tierliebe” ist heutzutage und hierzulande zwar nachgerade Pflicht, wer nicht tierlieb ist, frißt bestimmt auch kleine Kinder. Aber, frage ich mich, was meint, wer behauptet, er sei tierlieb?

Was ist überhaupt ein Tier?

Da gibt es verschiedene Reiche, das größte (sowohl das artenreichste als auch das bei weitem individuenreichste) ist das der Insekten. Und das sind nicht nur Schmetterlinge und Libellen, sondern Menschen-, Ratten-, Katzen- und Hundeflöhe, Bettwanzen, Schlupfwespen, Tsetsefliegen und manches andere ziemlich Widerliche. (Im Falle von Katzenflöhen habe ich schon vor vielen Jahren unbarmherzig chemische Massenvernichtungswaffen eingesetzt und stehe dazu.)
Auch Spul- und Bandwürmer, Ruhramöben und ihre Verwandten, Naegleria fowleri, sind Tiere. Auch der friedfertigste Franziskaner wird mir zustimmen, daß so etwas wie Liebe zwischen Mensch und Bettwanze nicht geben kann.

Fazit: Ich bin nicht tierlieb. Ich liebe selbstverständlich meine Katze. Auch Rinder und Schweine mag ich gerne – sowohl als schöne lebende Tiere wie auch gelegentlich auf dem Teller, und die Katze wird täglich mit potentiell Liebenswürdigem gefüttert. Aber die überwiegende Mehrheit der Tiere liebe ich nicht, sondern finde sie ausrottungswürdig. Und das als Öko.

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5 Antworten auf Tierlieb?

  1. Sylvia sagt:

    :grin:

    Sie sind eben einfach auch da, die gschissenen Dickmaulrüssler :twisted: , denen ich jetzt mit 1 Million Würmer, die aussehen wie Mehl, zu Panzer rücken werde.

    Ich möchte keine Löcher in den Blättern.

    Draussen in der Natur stört das ja niemanden, da ist es den Viecherln auch egal, ob sie jemand lieb findet oder nicht. Die sind einfach. Das ist ÖKO.

    Die Natur sich selbst überlassen.

    Aber diese Verkaufsabholargumente Marke *Getting Yes* sind ohnehin billig, weil die, die da umfragen, ja drauf gedrillt sind, die Einstiegsfrage so zu stellen, dass der andere quasi mit einem oberflächlich gesellschaftstauglichen *Ja* antworten muß. Oder soll. Oder kann.

    Mich nerven diese antrainierten Umfrager sowieso bis auf die Knochen.

    Danke für den Beitrag, gut geschrieben !

  2. Claudia sagt:

    Übrigens: In die gleiche Sparte wie “tierlieb sein” gehört – selbst von Apothekern, die es besser wissen sollten -: “Das ist rein pflanzlich, ganz unschädlich.” Ahemm. Rein pflanzlich sind z.B. auch Seidelbast, Tollkirsche, Engelstrompete, Maiglöckchen, Fliegenpilz, Schierling… um nur einige zu nennen. Vom Verzehr ist dringend abzuraten.

    • Sylvia sagt:

      Ja, Bio detto. Biologisch ist ein weit gefasster Begriff, dem man en passant *gesund* mit untergejubelt hat.

      Diese Wortfindungen, in die reininterpretiert und suggeriert wird, was das Zeug hält, laufen teilweise unter *logisch abbaubar*.

      Jüngst rief mich eine Staubsaugerverkaufsfrau an und stellte die Suggestivfrage, ob ich es denn gerne sauber hab, daheim und so.

      Was hierauf folgte, ist wohl klar: “Nein, ich hab’s gern ein bissl dreckig. Mir macht Staub nichts, der Lurch zeigt mir nämlich an, wo die Energie staut, ich brauch das für meine Feng Shui Studien.”

      Die ruft nie wieder an. Und ich ersticke einstweilen im Dreck.

  3. Sylvia sagt:

    Auch beliebt:

    Ruft einer an und fragt, wer für *etwas Bestimmtes* zuständig ist, von dem er aber vorher schon weiß *oberschlau*, dass es *sowas* bei uns nicht gibt.

    Ich:
    *Sie wissen doch, dass wir *das* nicht haben, wer soll dann also dafür zuständig sein ?*

    Pause.

    Er: *Und möchten sie *sowas* vielleicht haben ?*

    Ich: *Was fragen sie da mich, ich bin dafür nicht zuständig.*

    Pause.

    Und aus.

    Schade, eigentlich :mrgreen:

    Tja, fehlt eindeutig die Position in der Firma des *Zuständigen für Dinge, die wir nicht haben*
    Pech.
    Seins.

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