Guten Morgen *triller – flöt – zwitscher – zwatscher*

Angenommen, ihr könntet euch aussuchen, ein Vogel zu sein, welcher wärt ihr gerne ?

Ich hab jüngst einen Bericht über einen Storch gesehen, der in Österreich, – genauer gesagt im Burgenland, wo sie auf Schornsteinen ihre Nester errichten, – offenbar drauf vergessen hat, weiter Richtung Süden zu ziehen.

Jetzt stand der also so am Firmengelände mitten im Schnee herum und wußte nicht so Recht, woher er sein Futter bekommen sollte. Die beherzten Mitarbeiter fütterten ihn mit Fischen und Küken :roll: , ja die Natur, und so überlebte er den Winter im Freien. Er stand dann jeden Morgen im überdachten Eingangsbereich der Firma, der vom Schnee geräumt war und das sah durchaus originell aus.

Dann kamen die *Naturfreunde*, fütterten ihn, wie es auch die Mitarbeiter jeden Tag getan haben ABER fingen den Storch ein, um ihm ein Markierungsband auf einen Fuß zu klipsen. Dann haben sie ihn wieder freigelassen, aber der Storch war durch diese Aktion derart verstört, dass er sich tagelang nicht füttern ließ und fast verhungert wär.

Die Firmeninhaber riefen dann einen Zoologen zu Hilfe und irgendwie schafften sie es dann mit vereinten Kräften, den Storch heil über den Winter zu bringen.

Tja, liebe Naturfreunde, vielleicht wär der Begriff *zwanghafte Naturkontrolleure* für euch einfach der passendere ?
Es gibt nämlich einen Unterschied zwischen Mitschwingen und Zerren am ruhenden Objekt.
Sich jemand zum Freund zu machen, auch die Natur, bedeutet manchmal nix anderes, als sie bzw. ihn einfach nur zu beobachten und in Ruh zu lassen. Und nur dann einzugreifen, wenn’s dem Objekt der Begierde auch wirklich dienlich ist und nicht einfach nur um Statistiken zu füllen.

Blödärsche :mrgreen:

Kaffee und Tee von und für schräge Vögel gibt’s heut für euch.

Sylvia

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11 Antworten auf Guten Morgen *triller – flöt – zwitscher – zwatscher*

  1. Erika sagt:

    ” ihn einfach nur zu beobachten und in Ruh zu lassen”
    das trifft zu bei Vögeln und bei Ehemännern :mrgreen:

  2. Claudia sagt:

    Das arme Tier.
    Aber mich wunderts nicht wirklich, seit mir mehrere Typen vom BUND wortreich erklärt haben, die Haubenmeise, die ich seit vierzig Jahren im Garten sehe, kann keine Haubenmeise sein, weil Haubenmeisen nicht in Gärten kommen. Mein Hinweis, daß der Garten direkt an den Wald grenzt und Vögel Zäune durchaus überfliegen können, wurde nicht verstanden. Zwar sieht der Vogel, den ich schon so oft deutlich gesehen habe, genau so aus, aber die fachkundigen Naturschützer haben über ihn beschlossen, daß er keine Haubenmeise sein darf, wenn er im Garten brütet.

    • Sylvia sagt:

      Wie die den armen Storch festgehalten haben und ihm mit ECHT aller Gewalt diesen Plastikteil der halb so lang war wie der Unter-ähm- schenkel ? drübergezogen haben, das war herzzerreissend, weil das Bein so steif war durch die niedrigen Temperaturen … Das muß ja scheuern, wenn die Haut so spröde ist … :cry:

      • Claudia sagt:

        Einfach widerlich – und unprofessionell. Ich habe schon mehrmals Filmchen gesehen, wie Vögel beringt werden; Leute, die das können, machen das ganz schnell und sanft.
        Abgesehen davon war in diesem Fall die ganze Aktion überflüssig wie ein Kropf, da gebe ich Dir vollkommen Recht.

    • Erika sagt:

      also Claudia, die Haubenmeise (das ist sie) DARF bei dir im Garten brüten, wenn der Wald so nah ist, meint Gerhard :razz: Grüße nach Berlin :grin:

  3. Claudia sagt:

    Bei dem Wort “Naturfreund” fällt mir ein: eine Freundschaft beruht immer auf Gegenseitigkeit. Ich kann nicht befreundet mit jemandem sein, der mich nicht mag – auch dann nicht, wenn ich gern mit ihm befreundet wäre.
    “Die Natur” als Ganzes (zu der übrigens auch die Art Homo sapiens gehört) hat, wenn man nicht von der großen Weltseele ausgeht, hat keine Gefühle. Höhere Tiere haben zwar durchaus Gefühle, aber ob ein Storch eines Menschen Freund sein will? Ich nehme an, Menschen sind dem Storch grundsätzlich bestenfalls egal, wenn nicht lästig. Dieser besondere Storch wird die Menschen, die ihm Fisch und Küken bringen, nützlich finden. Aber ein Freund wird er nicht, werden Menschen für ihn nicht.

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